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Das Sanatorium in Paimio

Address: Alvar Aallontie 275, 21540 Paimio, Finland Google-Maps öffnen

Rundtouren: Informationen zu Führungen und Unterkünften auf der Website des Sanatorium

Themen: Funktionalismus, Krankenhäuser

Website: Alvar Aalto Foundation

Das Gebäude des 1933 in Paimio fertiggestellten Tuberkulose-Sanatoriums war von zentraler Bedeutung für die internationale Karriere der Architekten Alvar und Aino Aalto. Zusammen mit der Bibliothek in Wyborg, trug es erheblich zum internationalen Bekanntheitsgrad der Aaltos bei. Die beiden Gebäude legten Zeugnis davon ab, dass die finnische Architektur sich längst nicht mehr nur auf das Aufnehmen von Einflüssen beschränkte.

Das Sanatorium, das nach dem Entwurf gebaut wurde, mit dem Aalto den im Januar 1929 den Planungswettbewerb gewann, war ein Projekt von wegweisender Bedeutung. Die Verwendung als Tuberkulose-Sanatorium bot sich besonders gut für ein nach neuen funktionalistischen Prinzipien errichtetes Gebäude an, bei dem mutige Betonkonstruktionen und zeitgemäße Gebäudetechnik integrale Bestandteile der architektonischen und funktionalen Ausgestaltung waren. Die Farbgestaltung in den Innenbereichen – z. B. die gelben Böden der Haupttreppe, die bunten Wände in den Fluren, die dunklen Decken der Patientenzimmer und die orangefarbenen Geländer der Balkone – wurden von Aalto zusammen mit dem Dekorationskünstler Eino Kauria erarbeitet.

Der Gebäudekomplex, der den Verwendungszwecken entsprechend in mehrere Teile unterteilt ist, wurde bis ins kleinste Möbeldetail nach den Vorstellungen der Aaltos umgesetzt. Für die freistehenden Möbel wurden zusätzlich zu den zur Verfügung stehenden Standardprodukten eine große Anzahl von Möbeln verwendet, die speziell für das Sanatorium entworfen worden waren. Ganz im Sinne der Standardideologie, die dem damaligen Zeitgeist entsprach, sollten diese Möbel auch anderswo eingesetzt werden. So konnte man viele der Lampen auch in den Katalogen der Kunstschmiede Taito Oy wiederfinden.

Die Möbel wurden zu den Schlüsselprodukten des Unternehmens Artek, das 1935 gegründet wurde. Besonders der aus Sperrholzbögen gefertigte Paimio-Sessel hat sich zu einer internationalen Designikone entwickelt. Der in der Tischlerfabrik von Otto Korhonen gefertigte dreibeinige Aalto-Hocker dagegen, der in dieselbe Zeit wie das Sanatorium datiert, hatte es noch nicht geschafft, in die ersten Möblierungsphasen des Sanatoriums mit einbezogen zu werden. Bei der Einrichtung der Patientenzimmer dominierten Metallrohrstrukturen, von denen die Aaltos jedoch später Abstand nahmen.

Bereits Ende der 1950er Jahre entstand nach den Plänen des Büros von Aalto der Operationssaalflügel des Hauptgebäudes. Daneben wurden in den 1960er Jahren neue Wohnungen für das Personal errichtet. Die Gemeinschaftsapartments des sich durch den Kiefernwald schlängelnden Reihenhauses, das scherzhaft auch Klapperschlangenhof genannt wurde, boten eine Wohnform, die neu für die Region war.

Vom Patientenflügel des Sanatoriums in Paimio eröffnet sich der Blick auf einen üppig grünen Kiefernwald. Foto: Maija Holma, Alvar-Aalto-Stiftung.

Für die Innenraumflächen des Sanatoriums in Paimio wurde vielseitig Farbe verwendet. Foto: Maija Holma, Alvar-Aalto-Stiftung.

Die Farbgestaltung in den Innenbereichen – z. B. die gelben Böden der Haupttreppe, die bunten Wände in den Fluren, die dunklen Decken der Patientenzimmer und die orangefarbenen Geländer der Balkone – wurden von Aalto zusammen mit dem Dekorationskünstler Eino Kauria erarbeitet.
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Die Fassade des Sanatoriums in Paimio präsentiert sich auch zur Winterzeit in frohen Farben. Foto: Maija Holma, Alvar-Aalto-Stiftung.
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Die Farbgebung im Inneren des Gebäudes, z. B. die gelben Böden der Haupttreppe, wurden von Aalto zusammen mit dem Dekorationskünstler Eino Kauria entworfen. Foto: Maija Holma, Alvar-Aalto-Stiftung.
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Der das Gebäude umgebende Kiefernwald sowie die üppig grüne Wiesenfläche bieten vor allem im Sommer eine beeindruckende Kulisse für das Gebäude. Foto: Maija Holma, Alvar-Aalto-Stiftung.
Paimiossa voi vierailla oppaan kanssa
Das Sanatorium in Paimio kann auf Voranmeldung im Rahmen eines geführten Rundgangs besichtigt werden.
Paimion parantolan pienoismalli näyttelytilassa
Während des Rundgangs wird auch ein maßstabsgetreues Modell des Sanatoriums präsentiert.

Informationen über die Tour

Gut zu wissen

Anreise nach Paimio

Paimio liegt auf halber Strecke zwischen Turku und Salo, etwa 140 km von Helsinki und etwa 30 km von Turku entfernt. Die Stadt im Südwesten Finnlands ist über die Staatsstraße 1 oder über die historische Königsstraße mit dem Auto zu erreichen. Von Turku nach Paimio fährt auch ein Nahverkehrsbus. Außerdem besteht eine Busverbindung von Helsinki nach Paimio. Die Fahrt dauert etwa 2 Stunden. Der Expressbus zwischen Helsinki und Turku hält an der Haltestelle „Paimio th, moottoritie (liittymä 11)“ Unter der Nummer +358 210041 können Sie ein Taxi zur Haltestelle bestellen, das Sie zum Sanatorium in Paimio bringt. Bitte beachten: Es ist ratsam, das Taxi im Voraus zu bestellen, da die Verfügbarkeit möglicherweise begrenzt ist.

Die Fahrt mit dem Nahverkehrsbus von Turku nach Paimio dauert ca. 1 Stunde. Überprüfen Sie die Fahrzeiten im Voraus auf der Website von Matkahuolto oder auf der Website des Nahverkehrs in der Region Turku (die Haltestelle am Sanatorium ist „Paimion sairaala“). Einige der Nahverkehrsbusse fahren direkt zum Sanatorium, andere halten nur im Zentrum von Paimio, das etwa 3 Kilometer vom Sanatorium entfernt liegt. Unter der Telefonnummer +358 210041 können Sie ein Taxi bestellen, das Sie vom Zentrum von Paimio zum Sanatorium bringt.

Das Sanatorium befindet sich in der Alvar Aallontie 275.

Weitere Informationen über Dienstleistungen und Sehenswertes in der Stadt Paimio.

Im Alvar-Aalto-Onlineshop erhalten Sie auch Literatur über das Sanatorium in Paimio!

Geführte Touren

Informationen zu Führungen und Unterkünften auf der Website des Sanatorium

Weitere Informationen

Alle Führungen müssen im Voraus gebucht werden. Im Sanatorium steht kein Führer vor Ort zur Verfügung. Ein Führer fährt eigens für die Führungen von außerhalb an. Eine Ausnahme sind Führungen, die für die Allgemeinheit stattfinden!