Das Aalto-Zentrum
Das Aalto-Zentrum in Seinäjoki ist das Ergebnis von zwei Planungswettbewerben und wurde zwischen 1958 und 1988 fertiggestellt.
Alvar Aalto gewann 1951 mit seinem Vorschlag „Lakeuksien Risti“ (Kreuz der Ebenen) den von der Kirchengemeinde Seinäjoki durchgeführten Planungswettbewerb für eine Kirche. Sieben Jahre später, 1958, gewann Aalto den Planungswettbewerb für das Zentrum von Seinäjoki. Neben dem Rathaus wurden Aalto auch die Stadtbibliothek, das Stadttheater und das Gebäude der Bezirksverwaltung in Auftrag gegeben. Für alle diese Gebäude hatte er in seinem Wettbewerbsvorschlag Skizzenentwürfe angefertigt.
Außer den Gebäuden des Aalto-Zentrums plante das Architekturbüro von Aalto auch die Leuchten, Mauern, Bodenbeläge und Bepflanzungen in den Außenbereichen des Zentrums.
Der Bürgerplatz Kansalaistori in Seinäjoki
Im Mittelpunkt der Stadtzentrumsplanungen von Alvar Aalto standen monumentale, aber leicht zugängliche Plätze und Märkte, die von öffentlichen Gebäuden umgeben waren. Entsprechend seiner Begeisterung für die Antike, die Aalto in seiner Jugendzeit hegte, zeigt sich der Platz als ein Forum, in dessen Hintergrund sich auch ein italienisch beeinflusster Aufenthaltsbereich befindet, die Piazza.
Die Gebäude des Kansalaistori in Seinäjoki – das Rathaus, die Bibliothek und das Stadttheater – begrenzen den mit Granitplatten und Würfelsteinen gepflasterten Platz. Der Platz wurde auf Anregung von Aalto als Veranstaltungsraum für Kongresse und Sommerkonferenzen sowie natürlich als Treffpunkt für die Bürger der Stadt geplant. Alvar Aalto hoffte, durch Marktplätze, die als Versammlungsort konzipiert waren, eine „neue Renaissance“ einleiten zu können, die durch soziale Interaktion zu Meinungsbildung und -austausch beitragen könnten.
Nach und nach wurde auch das Verwaltungs- und Kulturzentrum erbaut. Der Kansalaistori-Platz mit seinen Brunnen und Anpflanzungen wurde zuletzt fertiggestellt. Die Pflasterung des Platzes setzt sich auf der Ostseite über die Straße hinweg fort und stellt dabei die Verbindung zwischen den Verwaltungs- und Kulturgebäuden und den Kirchengebäuden her. Hierdurch wird ein Gesamtkunstwerk geschaffen, dass aus sechs Gebäuden und einem Platz besteht.